Titel-Beleg Heft 161 - Arge Preussen

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Titel-Beleg Heft 161

Archiv - Titelbelege
    
    
Das Foto zeigt einen Paketbegleitbrief aus Magdeburg OPD Magdeburg nach Hettstedt OPD Halle. Der Brief ist an den Herrn Wilhelm Pressler im Gasthof „Zur Sonne“ gerichtet. Das Paket und der Begleitbrief wurden am 4. Mai 1854 (Inhalt des Briefes) in Magdeburg aufgegeben.
Das Paket ist auf dem Begleitbrief mit zwei 2-Silbergroschen-Marken (Mi.Nr. 2a) der 1. Ausgabe freigemacht.
Die Marken wurden einzeln mit dem Nummernstempel „906“ (Magdeburg) entwertet. Zusätzlich wurde der Zweikreisstempel „MAGDEBURG  4 5 12-1“ als Aufgabestempel abgeschlagen.
Die Gewichtsangabe des Pakets war handschriftliche 2 Lot. Außerdem findet sich die Angabe „B“. Das bedeutet, dass das Paket als sogenanntes Beutelstück in einem Fahrpostbeutel befördert wurde, weil das Paket zu klein war, um einzeln als Paket befördert werden zu können. Darauf deutet auch die Verwendung des großen Teils des Paketzettels auf dem Begleitbrief hin. Der kleine Paketzettel wurde in einem solchen Fall auf dem Paket befestigt. Begleitbriefe mit großem Paketzettel sind nicht besonders häufig. Solche, auf denen auch noch die Formularnummer C.29 erkennbar ist, sind extrem selten.

Zur Portoberechnung:
Die Gebühr für ein Paket wurde sowohl nach der Entfernung als auch nach dem Gewicht berechnet. Sie betrug je Pfund (aufgerundet) und Entfernungsstufe (je 5 Meilen) ab dem 1. Juli 1852 1½ Pfennige [1]. Damit wäre für dieses Paket (Entfernung Magdeburg – Hettstedt 7 Meilen) bei einem angerechneten Gewicht von 1 Pfund und der 2. Entfernungsstufe eine Gebühr von 3 Pfennigen entstanden. Allerdings gab es noch die Regelung der Mindestgebühr in Höhe der doppelten Briefgebühr. Die hat in diesem Fall 2 Silbergroschen betragen. Somit ist das Paket durch die verwendeten Freimarken korrekt freigemacht.


Literatur:
[1] Bestimmungen bei der Ausführung des Gesetzes vom 2. Juni wegen der Ermäßigung des Güterportos für Postsendungen, Amtsblatt des Königlichen Post-Departements Nr. 31 (1852), Verordnung des General-Postamtes Nr. 128

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