Titel-Beleg Heft 162 - Arge Preussen

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Titel-Beleg Heft 162

Archiv - Titelbelege
    
    
Das Titelfoto zeigt einen teilweise vorgedruckten Nachnahmebrief des Odenwälder Anzeigeblatts vom 7 September 1867. Freigemacht ist der Brief mit einer 2 Kr.-Marke (Mi.-Nr. 23).
Die Marke ist mit dem weiterverwendeten Thurn und Taxis Einkreisstempel „FÜRTH  7 / 9  2-3 V“ entwertet. Dieser ist zusätzlich auch rechts daneben abgeschlagen. Rückseitig ist als Ausgabestempel der Einkreisstempel „FÜRTH  10 / 9  5-6 V“ abgeschlagen. Durch die Verwendung der 2 Kr. Marke und der Thurn und Taxis Verwendung ergibt sich als Aufgabejahr 1867.
In der Statistik des Großherzugtums Hessen werden für Dezember 1867 für Fürth im Odenwald 175 Häuser mit 1439 Einwohner angegeben.
Hinter den Vordruck Nachnahme ist der einzuziehende Betrag von Ein Gulden 8 Kreuzer eingetragen. Dieser wurde nochmal in Blau 1 f 8 oben links vermerkt.
Der Vermerk G.D.S. (Gemeinde Dienst Sache) unten links kennzeichnete den Brief als portofreie Dienstsache der Gemeinde und erklärte das fehlende Ortsporto von 1 Kr. (Gras-Ellenbach war Ortsteil von Fuerth im Odenwald).
Der sonst übliche Auslagen-Stempel wurde hier nicht abgeschlagen, da der vorgedruckte Hinweis Nachnahme oben links als ausreichend erachtet wurde.

Zur Portoberechnung:

In den zum 1. Juli 1867 von Preußen übernommenen ehemaligen Thurn und Taxischen Postgebieten wurden die alten Tarife beibehalten.
Nachnahmen waren Postvorschussbriefe und wurden nach diesem besonderen Tarif berechnet.
Für den Postvorschuss wurde für jeden angefangenen Gulden eine Prokuragebühr von 1 Kr. erhoben, was bei einem Postvorschuss von 1 Gulden und 8 Kr. (siehe. blauer Vermerk) eine Gebühr von 2 Kr. ergab.


Literatur:
[1] Dr. Winfried Leist, Heinrich (v.) Stephan – der preußische und der Taxis‘sche Posttarif und ihre tunlichste Verschmelzung, PREUSSENSTUDIEN Nr. 127, September 2011, Seite 27
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