Titel-Beleg Heft 159 - Arge Preussen

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Titel-Beleg Heft 159

Archiv - Titelbelege
    
    
    
Das Foto zeigt einen Geldbrief von Demmin OPD Stettin nach Erlangen im Königreich Bayern. Der Brief ist an den Herrn Studiosus Kotelmann gerichtet.
    
Der kleinformatige 3-Silbergroschen-Ganzsachenumschlag (U13A) ist zusätzlich mit einem Paar der 3 Silbergroschen-Marke (Mi.Nr. 4a) der 1. Ausgabe sowie einer 1-Silbergroschen-Marke der 3. Ausgabe (Mi.Nr. 10a) freigemacht.
Der Wertstempel ist mit Federzug entwertet, die Marken einzeln mit dem Nummernstempel „312“ (Demmin). Zusätzlich wurde der zweizeilige Rahmenstempel „DEMMIN  21 1 * 7-8 A“  als Aufgabestempel abgeschlagen.
Neben dem Wertstempel wurde handschriftlich „Inhalt 62 Thaler“ notiert.
Das Gewicht des Briefes ist mit 6/10 Loth angegeben. Das Aufgabejahr ist wie so häufig bei preußischen Belegen ohne Inhalt nicht so ohne weiteres zu bestimmen. Das früheste Verwendungsjahr der 1-Silbergroschen-Marke ist 1858. Berücksichtigt man, dass ab April 1859 die Entwertung mit dem Nummernstempel entfiel, muss das Aufgabedatum der 21.Januar 1859 gewesen sein.
Die direkte Entfernung zwischen Deminn und Erlangen beträgt ungefähr 66 Meilen (500 km).


Zur Portoberechnung:
Briefe mit Geld gehörten zur Fahrpost. Da der Brief in das Königreich Bayern adressiert war, galt der Tarif gemäß dem Deutsch-Österreichischen Postvereins-Vertrag. Gemäß der Datierung in das Jahr 1859 wurde für die Berechnung der Postgebühr der zweite Nachtrag des revidierten Post-Vereins-Vertrages [1] angewendet.
Die  Minimalgebühr der Fahrpost (Gewicht bis 16 Lot) betrug bei einer Entfernung über 40 Meilen 7 Silbergroschen.
Für die Versicherungsgebühr galten folgende Sätze:
Bis zu 40 Taler
Über 40 bis zu 80 Taler
  Für weitere 80 Taler
Bis 12 Meilen
½ Silbergroschen
1 Silbergroschen
1 Silbergroschen
Über 12 bis 48 Meilen
1 Silbergroschen
2 Silbergroschen
2 Silbergroschen
Über 48 Meilen
2 Silbergroschen
3 Silbergroschen
3 Silbergroschen
Bei einer Entfernung von 66 Meilen und einem Bertag von 62 Talern waren also 3 Silbergroschen zu entrichten.
Somit waren insgesamt 7 + 3 = 10 Silbergroschen an Gebühren zu bezahlen. Die Sendung ist also korrekt freigemacht.  
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